| Die „Wenderegierung“ im Österreich des Jahres 2000 ist eine modernisierte Fortführung des Bürgerblocks zwischen Christlich-Sozialen und Großdeutschen in den späten zwanziger Jahren, so wie die Kreisky-Ära der siebziger Jahre in der Tradition des aufgeklärten Absolutismus Joseph II. stand. Der Autor untersucht die Verläufe dieser Konstellation in Politik, Kunst und Literatur. Jörg Haider, Bruno Kreisky und Wolfgang Schüssel werden in ihrer historischen Einbettung vorgeführt. In Essays über Elfriede Jelinek, Michael Scharang und Karl Markus Gauß sowie einem Dramolett über Peter Handke und Franz Grillparzer spürt der Autor den Tiefenströmungen der österreichischen Gesellschaft nach. Arbeiten zu Film und Theater und zur Rolle der Donau in der Politik runden den Band ab. Riess versucht, jenseits aller Österreich-Klischees eine materialistische Sicht auf den alpinen Republikrest eines einstigen Großreichs aufrecht zu erhalten.
Das Buch stand auf der ORF-Bestenliste Dezember 2003.
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